TrendAuto2030plus

 

Transformationsnetzwerk für eine elektrische, nachhaltige und digitale Automobilindustrie 2030plus in der ABC-Region

stilisierte Darstellung einer PKW Fertigung © Martin Riedel  

Motivation

Hochqualifizierte und erfahrene Arbeitskräfte gestalten und betreiben die wertschöpfenden Entwicklungsprozesse und Produktionssysteme der deutschen Automobilindustrie. Allein in Nordrhein-Westfalen verantworten sie einen Jahresumsatz von circa 34 Milliarden Euro. Die im Großraum Aachen-Bonn-Köln (ABC) ansässigen OEMs sowie die kleinen und mittelständischen Zulieferer und Start-ups spielen in der Region eine besondere Rolle als Innovationstreiber. Der Trend der Mobilitätswende betrifft sie bereits jetzt merklich.

Gerade die zahlreichen kleinen und mittelständischen Automobilzulieferunternehmen der Region stehen derzeit vor enormen Herausforderungen. Sie müssen einerseits die sich immer weiter zuspitzende Ressourcenknappheit und Lieferengpasslage im Tagesgeschäft bewältigen und zugleich langfristige Veränderungen in ihren Geschäftsmodellen und Wertschöpfungsprozessen anstoßen, um zukünftig in einer digitalisierten, auf alternativen Energieträgern beruhenden und in Materialkreisläufen denkenden Markt- und Wirtschaftsordnung erfolgreich agieren zu können. Diese Gemengelage sorgt bei den verantwortlichen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern und innerhalb der Belegschaften für eine große Verunsicherung und Orientierungslosigkeit. Es wirft die Fragen auf, welche strategischen Geschäftsmodellentwicklungen, Innovationsvorhaben und Technologieinvestitionen sinnvollerweise anzugehen und welche Qualifizierungsmaßnahmen von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu ergreifen sind, um den zukünftigen Ansprüchen gewachsen zu sein. Viele Unternehmen fühlen sich bei der Beantwortung dieser Fragen allein gelassen und sind mit der Bewältigung der vor ihnen liegenden Herausforderungen in dieser isolierten Position überfordert.

 

Zielsetzung

TrendAuto2030plus setzt sich zum Ziel, als orchestrierende Kraft den gemeinschaftlichen Transformationsprozess mit den Akteursgruppen der Fahrzeug- und Zuliefererindustrie im Großraum Aachen-Bonn-Cologne (ABC) voranzutreiben. Als organisatorisches Format wird eine Netzwerkstruktur unter Einbeziehung aller relevanten Akteursgruppen insbesondere auch der Belegschafts- und Arbeitgebervertretungen aufgebaut, um einen breiten Wirkungskreis sicherzustellen und ein Höchstmaß an Partizipation, sowohl bei der Erarbeitung von Projektergebnissen als auch hinsichtlich ihrer Verbreitung und Anwendung, zu erzielen.

Die in der Region vorhandenen Kompetenzen sollen somit zusammengeführt und weiterentwickelt werden. Dabei liegt der Fokus auf den in der ABC-Region ansässigen KMU mit hohem Innovationspotential und insbesondere solchen Automotive-Unternehmen, die in besonderer Weise vom gesellschaftlichen und technologischen Wandel betroffen sind.

 

Vorgehensweise

Transformation braucht Qualifikation. In der Fahrzeug- und Zulieferindustrie der ABC-Region spielt Weiterbildung eine Schlüsselrolle. Denn auch hier wird Transformation nur nachhaltig gelingen, wenn die Beschäftigten befähigt werden, sich an den Veränderungsprozessen ihres Unternehmens zu beteiligen und diese (mit-)zugestalten. Im Rahmen des Forschungsprojektes werden prototypische Qualifizierungsformate im Bereich Entwicklung, Produktion und Innovation für Unternehmen und ihre Beschäftigten entwickelt und zur Verfügung gestellt.

Für eine erfolgreiche Umsetzung der Vision 2030+ auf Unternehmens- wie regionaler Ebene werden unterschiedliche Netzwerkaktivitäten in den Bereichen Information, Wissenstransfer und strukturierter Erfahrungsaustausch durchgeführt.

Das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen evaluiert technologische Lösungen der Automobilindustrie der Zukunft und übernimmt den praxisnahen Wissenstransfer anhand von Demonstratoren im Smart Automation Lab (SAL) und in der Anlauffabrik. Dazu werden die unterschiedlichen Kompetenzausprägungen der beteiligten Akteurinnen und Akteure berücksichtigt und ein bedarfsgerechter Lernparcours mit individuellen Einstiegspunkten an den jeweiligen Standorten aufgebaut.